Der Klimawandel und knappe Rohstoffe zwingen zur Energiewende: Weg von fossilen Brennstoffen wie Öl, Gas und Kohle, hin zu regenerativen Energiequellen. Die sogenannten erneuerbaren Energien sind umweltverträglich und in ausreichenden Mengen vorhanden. Bis zum Jahr 2020 soll ihr Anteil an der bundesweiten Stromversorgung von derzeit rund 17 Prozent auf 25 bis 30 Prozent steigen. Der Meeraner Strom-Mix wird übrigens schon heute zu 44 Prozent aus Wasser-, Sonnen- und Windenergie gewonnen.
Klartext
Der Gesetzgeber unterstützt die Energiegewinnung aus Wind, Sonne, Wasser, Biomasse oder Erdwärme mit Hilfe des Gesetzes für den Vorrang Erneuerbarer Energien (kurz: Erneuerbare-Energien-Gesetz, EEG). Das EEG verpflichtet Stromnetzbetreiber dazu, alternative Gewinnungsanlagen ans Netz anzuschließen und deren Strom garantiert abzunehmen. Dafür erhalten die Anlagenbetreiber eine Einspeisevergütung, die über den Marktpreisen liegt. Die dadurch entstehenden Mehrkosten gleicht die sogenannte EEG-Umlage aus, die auf Ihrer Stromrechnung separat ausgewiesen wird. Kurzum: Die Investitionen in die Energiewende bezahlen vor allem Sie als Verbraucher.
Zahlen, Daten, Fakten zur EEG-Umlage
Die Betreiber von Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien erhielten 2010 rund 12,7 Milliarden Euro Vergütungszahlungen. Die Einnahmen aus dem Verkauf des EEG-Stroms hingegen wurden von den Übertragungsnetzbetreibern mit insgesamt rund 4,5 Milliarden Euro beziffert. Die fehlenden rund 11 Milliarden Euro wurden über die EEG-Umlage finanziert, die im Jahr 2010 von ca. 1,2 auf 2,047 Cent (netto) pro Kilowattstunde stieg. Zuzüglich 19 Prozent Mehrwertsteuer zahlen Kunden also etwa 2,5 Cent an ihre Stromversorger als EEG-Umlage pro gelieferte Kilowattstunde Strom. Die Stromversorger reichen den Betrag an die Übertragungsnetzbetreiber weiter.
Vorausgeschaut
Der rasante Ausbau von Windkraft- und Photovoltaikanlagen 2009/2010 und die damit drastisch steigende Energiemenge führen zu einem Überangebot an EEG-Strom und an den Strombörsen fallen seit 2008 die Preise. Das Konto, welches die erneuerbaren Energien bundesweit finanziert, wies deshalb Ende August 2010 ein Defizit von ca. 800 Mio. Euro aus. Aus diesem Grund wurde zum 01.01.2011 die EEG-Umlage auf 4,20 Cent/kWh (brutto) erhöht.